Arbeit neu denken

Niemand sollte jemals wieder gezwungen sein zu arbeiten.

 

Die Krise der sogenannten Arbeitslosigkeit hat sich zwangsläufig daraus ergeben, dass durch Rationalisierung, insbesondere im Zuge des technischen Fortschritts und des vemehrten Einsatzes von Maschinen der Einsatz von Menschen zur Verrichtung der Tätigkeiten reduziert wurde. Dies wäre ein Segen und eine Erleichterung für alle, käme dieser Fortschritt allen zugute. Unser System der Marktwirtschaft, mag sie sich frei oder sozial nennen, trägt den Profit daraus aber ausschließlich in die Taschen von Unternehmern. Mitarbeiter werden auf die Straße gesetzt, abgestempelt und geächtet. Das Mittelalter lässt grüßen! 

 

Über die Jahrhunderte hinweg hat sich in den Köpfen der Menschen das Geldverdienen zum Begriff "Arbeiten" verdichtet. Arbeiten muss keinesfalls Geldverdienen sein und Geld wird vielfach verdient ohne dass jemand dafür arbeitet. Wer Geld bekommt, hat es nicht unbedingt verdient und wer hart arbeitet bekommt nicht unbedingt Geld dafür. Wer etwas verdient hätte, muss dafür nicht gearbeitet haben und bekommt nicht zwangsläufig etwas.

Das "Recht auf Arbeit" wird für viele der "Zwang zum Arbeiten".

 

Denken wir das mal neu. Schaffen wir Arbeit wie wir sie kennen ab.

 

Ich spreche nicht davon, daß wir aufhören sollten etwas zu tun, sondern dass wir das tun was uns liegt, was wir gerne und mit Begeisterung machen, weil wir es gut können oder besondere Anerkennung dafür erhalten. Oder weil es für uns spielerisch und nett ist. Meist sind das die Tätigkeiten mit den besten Ergebnissen für uns und für alle.

 

Was würden Sie tun, wenn Sie monatlich ein Grundeinkommen hätten, das so hoch ist, dass sie nirgends zur Erwerbsarbeit antreten müssten? Das ist die Standardfrage derer, die für ein "Bedingungsloses Grundeinkommen" (BGE) eintreten. Die Antworten sind interessant. Einige würden nichts verändern. Viele hätten Ideen für ein neues eigenes Geschäft. Andere würden künstlerisch, kulturell oder politisch aktiv werden. Wenige würden in Urlaub gehen oder erst mal nichts tun. Ich bin mir sicher, dass ihnen das gut tut und letztlich der Gesellschaft auch. Die "Athmosphäre" würde sich ändern. Die Lebenskraft steigt und irgendwo wird sie hin müssen. Freiwillig. Intrinsisch.

 

Arbeitnehmer haben ein Recht auf Urlaub. Der Mensch hat ein Recht auf Faulenzen und Feiern. Wenn er sich dieses Recht nicht nimmt, wird sein Körper es irgendwann fordern und wir alle bezahlen so ein "Gesundheitssystem".

 

Die einen sollten so lange faulenzen, bis sie lieber etwas tun möchten. Die anderen so lange Arbeiten, bis sie endlich mal ausruhen möchten. Wichtig ist die freie Entscheidung "The power of choice". Selbst die Wahl haben. Probleme entstehen dort, wo jemand denkt eingreifen zu müssen.

 

Heute sieht es noch ganz anders aus. Eine Person erledigt die ganze Zeit eine produktive Aufgabe auf einer Tun-oder-Rausfliegen-Grundlage. Auch wenn der Tätigkeit ein Quentchen Erfüllung innewohnt (was immer seltener vorkommt), zerstört doch die Eintönigkeit ihrer verbindlichen Ausschließlichkeit jedes spielerische Potential. Ein “Job”, der vielleicht für einen vernünftigen Zeitraum und für den Spaß an der Sache die Energien einiger Leute mobilisieren mag, ist nichts als eine Last für die, die ihn 40 Stunden in der Woche ausüben müssen, ohne Mitspracherecht, für den Profit eines Eigentümers, der selbst nichts zum Vorankommen beiträgt und ohne die Möglichkeit für die eigentlich Arbeitenden, die Aufgaben zu teilen und zu verteilen. Entwürdigung.

 

Erwerbsarbeit wie sie heute Gang und Gäbe ist, ist nur eine gemäßigte Form von Sklaverei. Als die Menschenrechte erarbeitet wurden, waren die neuen Gedanken jener Zeit wesentlich revolutionärer als die Idee von Arbeit ohne Zwang in unserer modernen Welt.

 

Was hat dies mit "Postmoderne" zu tun? Ich denke eine neue Sicht in der "Arbeitswelt", die dem Menschen die Wahl lässt, ist der Schlüssel und der erste Schritt für eine lebenswerte Zukunft. Den Zwang zur Arbeit abzuschaffen bedeutet ein "geschenktes" Grundeinkommen einzuführen. Desweiteren sind "Echte Demokratie" und "Geld ohne Banken" die Stützpfeiler dieser neuen Zeit, die ich mir für meine Kinder wünsche.

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